Overhung Load Adaptors
Schützt vor axialer und radialer Belastung
Was versteht man unter einem Lastaufnehmer radial (OHLA)?
Ein radialer Lastaufnehmer wird häufig im deutschen Sprachgebrauch als Vorsatzlager deklariert, was allerdings nur bedingt zutreffend ist. Aufbauend aus einem robusten Gusseisengehäuse und einem integrierten Lagersystem bietet dieses Lagerblocksystem eine Vielzahl von einzigartigen Produkteigenschaften für einen reibungslosen und langlebigen Betrieb. Die spezifische Lageranordnung und das allgemeine Produktdesign kompensiert radiale und axiale Lastverhältnisse und maximiert die Lebensdauer von angeschlossenen Pumpen und Motoren. Ein einzigartiges Dichtungssystem ermöglicht den Schutz der Hydraulikflüssigkeit vor Verunreinigungen und fungiert als Kontaminationsbarriere. Standardmäßig sind Zero-Max Lastaufnehmer mit Rillenkugellagern ausgestattet, für Schwerlastanwendungen werden Pendelrollenlager eingesetzt.
Der radiale Lastaufnehmer „OHLA“ (Overhung Load Adaptors) dient zur Vorbeugung und Vermeidung radialer und axialer Lasten bei hydraulischen Systemen. Die Verwendung von radialen Lastaufnehmern, auch Vorsatzlager genannt, steigert die Lebensdauer von Hydraulikmotoren und -pumpen in anspruchsvollen Einsatzgebieten. Radiale Lastaufnehmer verhindern Ausfallzeiten und vermeiden kostspielige Schäden am System. Das innovative Dichtungssystem mit seiner integrierten Kontaminationsbarriere schützt die Hydraulikflüssigkeit vor Schmutz und Verunreinigungen. Zu Wartungszwecken können Hydraulikmotoren ausgebaut werden, ohne dass angetriebene Maschinenelemente wie Zahnräder, Riemenscheiben oder Kettenräder beschädigt werden.
Typische Anwendungsgebiete sind u. a.:
- Lüfterantrieben
- Recyclinganlage
- Mischanlagen/Rührwerke
- Industriellen Förderantrieben
- Hydraulikmotoranwendungen unter härtesten Bedingungen
- Einsatz in Riemen-/Kettenantrieben
Was ist, wenn meine Pumpe oder Motor nicht zu dem Zero-Max Standard-Lastaufnehmer passt?
Allgemein sind die standardisierten radialen Lastaufnehmer auf Hydraulikpumpen und Motorstandards der Klassifizierung SAE (A-F) und Non-SAE konzipiert und ausgelegt. Für abweichende Befestigungsanforderungen wenden Sie sich bitte direkt an uns, um die erforderliche Anbindungsgestaltung sicherzustellen. Mehr als die Hälfte der bisher vertriebenen radialen Lastaufnehmer sind individuelle und kundenspezifische Ausführungen.
Welche Features bietet der Lastaufnehmer radial standardmäßig?
- Stirn- und Fußmontage möglich
- Schutz vor axialen und radialen Lasten
- Integrierte Kontaminationsbarriere bietet Schutz vor Verunreinigungen
- Zusätzliche Dichtungsoption
- Stahlwellen bis 9000 bar belastbar
- Unterstützt praktisch jede Antriebs- und Abtriebs-Konfiguration
- Einsatz in horizontalen und vertikalen Anwendungen möglich
- Schmiernippel und Durchflussoptionen
- Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten
Welche Modifikationen oder Anpassungen können für radiale Lastaufnehmer umgesetzt werden?
Die Möglichkeit der individuellen Anpassungsmöglichkeit ist schier unendlich, unter den häufigsten Modifikationen fallen u. a.:
- Anpassungen an Anschlussadapterlösungen (DIN-, ISO-, IEC-, NEMA-, Non-SAE) und entsprechende Auf- und Abwärtsmodifikationen
- Modifizierte Wellenausführungen (Bohrungen, Verzahnungen, Gewinde, Kegel u. v. m.)
- Stirnseitige Dichtungen
- Wellen aus rostfreiem Stahl
- Oberflächenbehandelte Gehäuse (Vernickelt, QPQ)
- Zusätzliche Schraubenbohrungen (Verschlussstopfen, Entlüftungsschrauben, Gewindebohrungen zur Montage)
- Übergang zwischen zwei SAE-Einbaustandards
- Individuelle Abtriebswellen-Dichtungen für raue Umgebungsbedingungen
Welche Kriterien zum Einsatz eines Lastaufnehmers sind zu berücksichtigen?
Vor dem Einsatz eines radialen Lastaufnehmers gibt es wichtige Überlegungen zur Ermittlung der idealen Produktkonfiguration. Häufig werden Referenzprodukte zur Auswahl einer entsprechenden Anwendung herangezogen, um eine erste Vorauswahl zu treffen. Leistungs- bzw. Belastungsangaben von Referenzprodukten verweisen oftmals auf statische Kennzahlen die essentielle Faktoren nicht berücksichtigen, welche zur Bestimmung der Lebensdauer erforderlich sind. Zero-Max bietet anhand einer Kombination aus dynamischer Tragzahl (Lebensdauerschätzung anhand der Anwendungsdetails) und anwendungsspezifischer Expertise eine voraussichtliche Lebensdauerprognose. Die Belastbarkeit der Antriebsverbindung sollte bei der Auswahl des Lastaufnehmers ebenfalls berücksichtigt werden. Zero-Max entwickelt gemeinsam mit seinen Kunden individuelle Lastaufnehmer-Lösungen, angepasst auf schwierigste Einsatzgebiete und Anwendungsfelder.
Die geschätzte Lebensdauer kann unter Angabe der folgenden Werte von Zero-Max bestimmt werden:
- Leistung des Antriebs (PS oder KW)
- Drehzahlangabe (min-1)
- Lastart (Lüfter, Gebläse, Riemenscheibe, Kettenrad usw.)
Riemenscheibe = Angabe des Riemenscheibendurchmessers und der Abstand der Stirnseite zur Pilotbohrung der Abtriebs-Seite
Axialgebläse = Lüftergewicht und Schubkraft bzw. -last.
Ist die Axiallast nicht bekannt kann diese mit Angabe des Lüfterdurchmessers, des Luftdurchsatz (cfm oder m3/h) und des statischen Drucks ermittelt werden.
- Einbaulage (vertikal, horizontal, Wellenrichtung nach oben, vertikal oder nach unten gerichtet)
- Teilenummer des Motors/Pumpe oder ggf. Datenblatt
Allgemein empfiehlt Zero-Max die Bereitstellung der Anwendungsspezifikationen zur L10-Lagerlebensdauerermittlung und Antriebsverbindungsauslegung. Gerne prüfen wir Ihre Anwendung auf weitere Anpassungsoptionen, zu erwartende Lebensdauer und mögliche Performancesteigerung.
Warum empfiehlt sich Zero-Max als Anbieter?
Zero-Max ist ein anerkannter Hersteller und Entwickler für radiale Lastaufnehmer seit Dekaden und zuverlässiger Anbieter von Antriebstechniklösungen seit mehr als 70 Jahren. Eine beispiellose Erfahrung gepaart mit der Expertise zu fordernden Anwendungen ermöglichen es und individuelle Lösungskonzepte anzubieten.
- Beurteilung von Verschleiß/Eingangsdrehmomenten
- Bewertung und Auslegung der geschätzten Lebensdauer
- Anwendungsspezifische Schmierungsempfehlungen
- Generelle anwendungsspezifische Empfehlungen (z. B. vertikale, schnelllaufende Lüfter, usw.)
- Technische Unterstützung
- Interne Qualitätskontrolle und Verifizierung
- Standardausführungen sind lagerhaltig verfügbar
- Kundenspezifische Lösungen werden im eigenen Haus entwickelt
- Zertifizierung gemäß ISO 9001:2015
In welchen Industrien und Einsatzbereichen werden radiale Lastaufnehmer eingesetzt?
Generell bieten sich radiale Lastaufnehmer als ideale Lösung für mobilhydraulische Anwendungen. Insbesondere für Einsatzbereiche mit enormen Anforderungen durch Umgebungseinflüssen, hohen axialen und radialen Belastungen und weiteren kritischen Faktoren bietet Zero-Max eine breite Auswahl an optimalen Produktlösungen.
(Holzhackmaschinen, Holzmulchgeräte, Holzzerkleinerer, Schredder, Mobile Sägewerke, Baumstammfräsen, Palettenfördersysteme u. v.m.)
(Sämaschinengebläse, Erntemaschinen, Rasenmäher, Gülle-Injektionsgeräte, Gülle-Düngerpumpen, Düngerstreuer, Zapfwellenantriebe (PTO)
- Bergbau
(Steinbrecher, Ölförderung – Fracking, Wärmetauscher, Abwassertauchpumpen)
(Kehrmaschinen, Wasserwerfer, Entfernung von Schotter, Planiermaschinen, Fahrbahnfräsen, Strahlen von Fahrbahnbelägen, Betonmischer)
- Marine
(Seewasser-Kühlgeräte, Bugstrahlruder über Deck, Vertikale Kühlerlüfter, Propelleranbindungen, Unkrautentfernung, Windenantriebe)
(Allgemeine Mobilhydraulik, Kühltürme, Lebensmitteltechnik)
- Sonstiges
(Ausführung als Adapterlösung, Autowaschanlagen, Unterwasseranwendungen, Pumpenantriebe mit Riemen)
Was sind die empfohlenen Schmierungsmethoden?
Die bevorzugte Methode zur Schmierung für die überwiegende Mehrheit radialer Lastaufnehmer aus dem Hause Zero-Max ist die Fettschmierung. Für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen offeriert Schmierfett optimale Eigenschaften wie wartungsarmer Umgang, wenig Probleme mit Leckagen und einer angemessenen Lebensdauer. Spezifische Anforderungen und/oder persönliche Vorlieben machen den Einsatz von statischen Öl- oder Öldurchlaufschmierung erforderlich. Für Modifikationen bezüglich individueller Schmieroptionen setzen Sie sich bitte mit Zero-Max in Verbindung. Verzahnungen und Keilnutverbindungen sind bei der Installation generell zu schmieren. Die empfohlene Menge und Schmierfettart kann der OHLA Schmier- und Betriebsempfehlung entnommen werden.
Schmiertyp für Standard-OHLAs (horizontale Montage)
Innenbereich
Lithiumbasis NLGI #1 oder NLGI #2
Außenbereich
Lithiumbasis NLGI #1 oder NLGI #2 (Synthetik empfohlen)
Starke Beanspruchung/Lebensmittelqualität
Wenden Sie sich an Zero-Max, um festzustellen, ob ein spezielles Schmierfett erforderlich ist.
Es ist wichtig sich an die angegebenen Kennwerte und Angaben zu halten, um späteren Problemen vorzubeugen. Die Einhaltung der Vorgaben ist die Voraussetzung für die Erreichung der Lebensdauererwartung.
Was ist bei einem Betrieb in vertikaler Einbaulage oder in Neigung zu beachten?
Zero-Max radiale Lastaufnehmer sind für den Betrieb in horizontaler Einbausituation konzipiert und entsprechend ausgelegt. Anwendungsbereiche mit einer vertikalen Ausrichtung erfordern Maßnahmen zur Sicherstellung der kontinuierlichen Schmierungsfähigkeit, gegebenenfalls sind zusätzliche Modifikationen erforderlich. Für Anwendungen in vertikaler oder geneigter Montageausrichtung wenden Sie sich bitte an Zero-Max.
Was bedeutet es, wenn der radiale Lastaufnehmer „heiß läuft“?
Eine Erwärmung des radialen Lastaufnehmers im Betriebszustand ist normal und ist üblicherweise unbedenklich für die Funktionsweise. Einflussfaktoren, welche sich auf eine Baugruppenerwärmung auswirken, sind u.a. die Betriebsgeschwindigkeit, Last, Schmierungsart und die Umgebungstemperatur. Der Betrieb ohne Last kann ebenfalls zu einer übermäßigen Wärmeentwicklung führen. Im Verdachtsfall kann die Betriebstemperatur mit Hilfe eines Temperaturfühlers oder Infrarotthermometers überprüft werden. Zero-Max Lastaufnehmer in Standardausführung sind für den Temperaturbereich von -40 °C bis 100 °C ausgelegt. In Abweichungsfällen wenden Sie sich bitte direkt an Zero-Max.
Wie identifiziere ich einen radialen Lastaufnehmer (OHLA) zum Austausch?
Für den Fall, dass es sich um kundenspezifische, oder individuellen Lastaufnehmer handelt können Sie die Baugruppe anhand einer speziellen Teilenummer auf der Fuß- bzw. Bodenseite identifizieren. Entsprechende Teilenummern beginnen mit einem „L“ und sechs Ziffern (siehe Bild).
Für den Fall, dass keine Teilenummer auf der Unterseite eingeprägt ist, handelt es sich um einen Standard-Lastaufnehmer. Ein Abgleich der Gehäuse- und Wellenabmessungen mit den Katalogdaten ermöglicht die Bestimmung der Baureihe und vorliegenden Ausführung.
Worin unterscheidet sich der radiale Lastaufnehmer (OHLA) von klassischen Vorsatzlagern?
Klassische Vorsatzlager besitzen die Möglichkeit moderate axiale und radiale Belastungen der Wellenanbindung zu kompensieren. Häufig sind Vorsatzlager für standardisierte Zahnradpumpen der Baugruppen 1, 2 und 3 ausgelegt und oftmals für Antriebe mittels Keilriemen oder Ketten vorgesehen. Radiale Lastaufnehmer bieten im Gegensatz zu Vorsatzlagern einzigartige und innovative Produkteigenschaften zur Steigerung der Motoren- und Pumpenlebensdauer. Je nach Einsatzbereich und Belastungsfall unterscheidet man in weiteren Benefits die radiale Lastaufnehmer bieten können.
- Ein widerstandsfähiges Gussgehäuse kombiniert mit robusten und langlebigen Lagerkombinationen ermöglichen lange Einsatzzeiten, auch unter schwierigsten Umgebungsbedingungen.
- Verlängerte Gehäuse bieten beispielsweise deutlich verbesserte Lastverteilung auf die Lager, wodurch die Lastkapazität und Lebensdauer maximiert wird.
- Anforderungen an Hochgeschwindigkeitsbetriebszustände können durch den optionalen Einsatz von Pendelrollenlagern in Betracht gezogen werden.
- Wärmebehandelte Wellen mit Antriebsbohrungsverzahnungen ermöglichen höhere Drehmomente und führen zu besseren Stoßbelastungseigenschaften.
- Das innovative und einzigartige Dichtungssysteme ermöglicht den Schutz vor Verunreinigungen und dient als Kontaminationsbarriere.
- Insbesondere die kundenspezifische Anpassungs- und Modifikationsmöglichkeit auf spezifische Anwendungsbereiche und Lastverhältnisse ist ein enormer Produktvorteil gegenüber klassischen Vorsatzlagern mit standardisierten Produkteigenschaften.
- Als vorteilhaft erweist sich die Möglichkeit einer stirn- und fußseitigen Montage, die Mehrheit der Vorsatzlager bietet nur eine einseitige Montageoption.
- Ein breites Spektrum an möglichen Standard-Antriebsbohrungsgrößen von ø15,875 mm bis 88,9 mm ermöglichen den Einsatz in nahezu sämtlichen Industrien.
- Der Einsatz von radialen Lastaufnehmern ermöglicht den Austausch von Hydraulikmotoren zu Wartungszwecken, ohne dass angetriebene Zahnräder, Riemenscheiben oder Kettenräder beschädigt werden.
Sie haben Fragen zum Produkt? Kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie gerne persönlich.